(ub) Eigentlich begann der gestrige Sonntag für den SC Dortelweil optimal: In einer mündlichen Verhandlung entschied nämlich das Regionalsportgericht unter dem Vorsitz von Rolf Heller, die vor Wochenfrist ausgefallene Partie gegen Sandzak Frankfurt mit drei Punkten und 3:0 Toren zugunsten der Bad Vilbeler Vorstädter zu werten.

VFB Friedberg - SC Dortelweil : 2:0 durch Salih Yasaroglu VFB Friedberg
VFB Friedberg – SC Dortelweil : 2:0 durch Salih Yasaroglu VFB Friedberg

 

Salih Yasaroglu erzielt in der 73. Minute seinen zweiten Treffer für den VfB Friedberg zum 2:0-Erfolg

Legen die Frankfurter allerdings Einspruch ein, landet die ganze Angelegenheit vor dem Verbandssportgericht. Am späten Nachmittag folgte für SCD-Coach Markus Beierle und sein Team die kalte Dusche, denn im Wetterauer Derby beim VfB Friedberg behielten die Kreisstädter mit 2:0 (0:0) die Oberhand und untermauerten dabei wie schon beim 2:2-Auftaktremis in Fauerbach ihre Gruppenliga-Tauglichkeit.

»Unser Matchplan hat funktioniert. Hinten sind vor allem unsere Innenverteidiger Malte Strothmann und Eugen Rack nahezu durchgehend sehr souverän zur Sache gegangen, und vorne ist Salih Yasaroglu halt stets für Tore gut«, meinte VfB-Sprecher Carsten Lesiak. Und so kam’s, dass der VfB-Goalgetter, der am Vorabend seinen Junggesellenabschied feierte, zum Sieg-Garant avancierte. Ein Doppelschlag binnen fünf Minuten genügte, um den Dortelweilern, die mit einem Fünfer-Mittelfeld durchaus über optische Vorteile verfügten, den Garaus zu machen.

Yasaroglus erstem Streich ging Andrei Dogots kapitaler Stockfehler voraus. Der VfB-Angreifer schnappte sich das Leder, zog aus 18 Metern ab und traf flach ins rechte Eck. Beim 2:0 in der 73. Minute leistete Martin Krank mit präzisem Pass die Vorarbeit. Yasaroglu scheiterte zunächst an SCD-Torwart Marcel Dumann, netzte aber den Abpraller mühelos ein.

Dortelweil siegt vor Sportgericht

Vorher bekamen rund 120 Burgfeld-Besucher eine durch und durch ausgeglichene Partie zu sehen. Dass beide Teams etliche Stammkräfte zu ersetzen hatten, hinterließ vor allem auf Dortelweiler Seite erhebliche Lücken. »Das Passspiel war miserabel«, bilanzierte deren Co-Trainer Gökhan Kocatürk, der den VfB-Sieg als durchaus verdient bezeichnete. Sich richtig klare Gelegenheiten zu erarbeiten, blieb beiden Mannschaften lange Zeit versagt. Man probierte es vorwiegend aus der Distanz, wobei für Friedberg Tanyel Fedler (8.) und zwei Mal Yasaroglu (24./30.) jedoch ebenso wenig Präzision demonstrierten, wie auf Dortelweiler Seite Fidel Zegai (23.) oder Stefan Ljujic (33.). Lediglich in zwei Fällen wurde es brenzlig: Waldemar Patzwald hätte die Platzherren nach 32 Minuten in Führung bringen können (Schrägschuss, der Dumanns Kasten knapp verfehlte), während auf der Gegenseite Friedbergs sicherer Keeper Marco Kaestle einen Ljujic-Flachschuss reaktionsschnell um den Pfosten drehte (43.).

Halbzeit zwei eröffneten die Gäste mit Dogots Kopfball, den Kaestle bravourös entschärfte (59.) – zehn Minuten später begann die große Zeit von Goalgetter Salih Yasaroglu. Waldemar Patzwald, sein Angriffs-Partner, hätte um ein Haar ebenfalls in die Vollen getroffen, doch nach Vorarbeit von Yasaroglu und Janos Schmidt drosch er den Ball aus fünf Metern über Dumanns Gehäuse. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt 82 Minuten und die Entscheidung längst gefallen. Ljujics gefährlicher Versuch in der Nachspielzeit (drüber) wäre aus Dortelweiler Sicht lediglich Ergebnis-Kosmetik gewesen.

VfB Friedberg: Kaestle – Haase, Rack, Strothmann, Clement – Fedler (14. Schmidt), Jasko Emrovic (67. Kögler), Schäfer, Krank (84. Wladarz) – Patzwald, Yasaroglu.

SC Dortelweil: Dumann – Arnold, Dogot, Göktas – Assheuer (68. Orhan Köroglu), Müller, Bittner (77. Stahl), Cholewa, Zegai – Ljujic, Vancura.

Steno: Tore: 1:0 (69.) Yasaroglu, 2:0 (73.) Yasaroglu. – Schiedsrichter: Adil Challioui (Offenbach). – Zuschauer: 120.

Quelle: Wetterauer Zeitung